Thomas Nemec

 

Ein Artikel von Katerina Teresidi

Expressiv zum Abreiben

„Kunst kann nichts verändern, außer einen selbst und vielleicht ein paar irdische Mitbewohner. Trotzdem ist Kunst alles andere als gut gemeint.“

Für Thomas Nemec muss ein Künstler zwangsläufig am politischen Geschehen teilnehmen, ohne jedoch dass Politiker das Recht hätten sich in die Kunstsphäre einzumischen. Thomas Nemec‘s Kunstsphäre erstreckt sich über alles Landschaftliche und Tierische bis hin zum Menschlichen mit einer früh entdeckten Vorliebe zu weiblichen Attributen. 

Dabei arbeitet der Künstler unermüdlich in seiner persönlichen Art von Manischem Realismus, der an Sucht grenzt, wobei bei längerer Abstinenz mit Entzugserscheinungen zu rechnen wäre. Beständig jagt er seinem imaginären Idealbild nach, welches zu erreichen für ihn zugleich beglückend und erschreckend wäre, da dies das Ende des künstlerischen Strebens mit sich bringen würde. Angetrieben wird er von seiner permanenten Malwut, zahlreichen unfertigen Bildideen und der kindlichen Lust, die eigenen Arbeiten immer wieder zu zerstören.

Mit dem Beiklang von Max Beckmann taucht der 1958 geborene Wiener mit starkem expressiven Duktus in die Tiefen der menschlichen Empfindungen ein und stellt diese figurativ mithilfe seiner Radierungen, Zeichnungen und Malereien auf Leinwand den Betrachtern entgegen, auf dass sie sich daran abreiben mögen. Nüchterne gedämpft-dunkle Farben wechseln sich in den Werken des in China, USA und Japan ausstellenden Künstlers und Assistenten von Georg Eisler auf der Sommerakademie Salzburg serial ab.

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