Heidi Wimmer

 Künstlerin als Clown verkleidet mit ihrem Bild 

Ein Artikel von Katerina Teresidi - www.teresidi.at/

Die Farbe findet selbstständig ihren Weg

Die 1967 in Steyr in Oberösterreich geborene Heidelinde Wimmer erarbeitet abstrakt-figurative Ölgemälde. Beim Malen lässt sie sich von ihren Gefühlen leiten, wobei restriktive Gedankengänge und andere Kontrollinstanzen vermieden werden. Der Farbauftrag erfolgt direkt aus Tuben, unmittelbar mit den Fingern, durch Pinsel, Schwämme und andere Hilfsmittel, die sich griffbereit vorfinden. Die Künstlerin lässt sich ganz auf das Spiel mit den Farben und Formen ein und lässt diese wie von selbst ihren Platz auf den Gemälden finden, wobei der ästhetische Reiz des Unfertigen eine beachtliche Rolle im Arbeitsprozess spielt.

Dieser Zugang zur Kunst lässt unbewussten Inhalten Platz sich während des Arbeitsprozesses in leuchtenden Ölfarben zu materialisieren:

„Ich beschloss dem geisterhaften Geheimnisvollen einen Raum zu geben. Erst nach einer Art ‚Aufwärmphase‘ kann ich erkennen was ich da überhaupt mache. Angst vor Änderungen oder das Bild zu zerstören gibt es nicht, weil das Gemälde sein Eigenleben hat.“

Traumwelt, Kunst und Theater

Der philosophisch-mystische Zugang, angeregt von Carl Gustav Jungs Lehren vom Unbewussten inspiriert Heidi Wimmer zur fortwährenden Suche nach ihrer eigenen Handschrift, Ausdrucksweise und dem Eintauchen in die eigenen unbekannten psychischen Tiefen. Durch die künstlerische Verarbeitung psychischer Inhalte hat sie erkannt, dass die Wirklichkeit des Lebens immer wieder neue Formen annehmen kann. Das spannende an Kunstwerken ist, dass sie Einblicke in verborgene individuelle Welten gewähren.

Neben ihrer Arbeit als „typische Vorstadtkünstlerin“, wie sie sich selbst beschreibt, erobert Heidi Wimmer zur Abwechslung auch andere kulturelle Sphären. Wiederholt tritt sie als Burlesque-Tänzerin im Atelier-Theater auf, ist schriftstellerisch tätig und trägt selbstverfasste Texte in den Wiener Untergrundlokalen vor.



 


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