Ein Artikel von Katerina Teresidi - https://www.teresidi.at/
Der Lange Weg zur Realisierung eines Vorhabens
Die japanische
Künstlerin Hiroko Ryusekido hat vor rund 20 Jahren im Fernsehen dem
Künstler Yamamoto Yoko zugesehen, der die Kunst der Radierung auf
Kupferplatten erklärte. Nach seinem Auftritt beschloss Hiroko sich bei
der grafischen Abteilung der Kunstschule einzuschreiben, um die
Druckgrafik zu meistern.
Die Künstlerin spricht von zahlreichen Rückschlägen und enttäuschenden
Versuchen beim Meistern der neuen Technik, denn bis zum allerletzten
Moment des tatsächlichen Druckes sei das Ergebnis ihrer Arbeit ungewiss
und oft kommt das Werk am Ende anders aus der Presse als erwartet.
Nichtsdestotrotz gab sie nicht auf und verfolgte hartnäckig ihren Weg,
bis sie endlich in der Lage war, ihre Ideen zu verwirklichen.
Während ihrer Lernphase probierte die Künstlerin unterschiedliche
Zugangsweisen aus - so lange, bis sie ihren eigenen Stil für ihre
gewünschte Motivwiedergabe entwickelte. Inzwischen widmet sie sich
intensiv dem Ausstellungsgeschehen und der Präsentation ihrer Arbeiten
im In- und Ausland.
Die schwarze Kunst
Mit dem Ziel 500
gute Kupferplattenmotive zu drucken, arbeitet die Künstlerin an der
Realisierung ihrer Vorstellungen, die von der Darstellung von
Frauengesichtern und -Gestalten über die Darstellung von Landschaften,
bis hin zu schwarzen Löchern, die ähnlich Rissen in der Erde, alles
Licht verschlingen reichen. Eine sonderbare Ruhe und Stille geht von den
Arbeiten aus - Grabesstille umringt von weißen Kreuzen, oder die Ruhe
einer blumigen Traumwelt, in welche der Betrachter durch die
Frauengesichter mit den indifferenten Ausdrücken geleitet wird. Die
Mädchen erinnern an Feen, die in ihre eigene Welt locken, voller Muster
und Schatten, aus welcher der Auserwählte nicht mehr herausfindet.
In Ihrem Œuvre nimmt die Künstlerin Anreize zur Darstellung zeitloser
Motive aus Mythologie und Krieg zum Anlass für Ihr Schaffen. Die
Aufmerksamkeit und Reaktionen der Betrachter auf Hiroko Ryusekidos
Arbeiten verleihen ihr den nötigen Antrieb weiterzumachen, die
Kontinuität versteht die Künstlerin in diesem Prozess als Kraft.
Ihre Gedanken kreisen oft um die absolut schöne Art der Expression:
„Schönheit bereichert den Verstand und Kunst ist eine universelle
Sprache“, lautet ihr Motto. Das Bestreben von Hiroko Ryusekido ist
währenddessen verstärkt darauf gerichtet, ihre Werke mit Botschaften zu
versehen.
https://www.hiroko-ryusekido.com/
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