Ein Artikel von Katerina Teresidi
Grenzgängerin
Jagoda Lessels Malerei bewegt sich an der Grenze zwischen konkreten und abstrakten Inhalten. Persönlich Erlebtes, Erkanntes und Erschautes wird hier auf subtile Weise eingefroren in der Zeit, wie untermalte Gefühle, die von der Künstlerin farbenfroh in ihre Gemälde mit eingeflochten werden.
Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete Jagoda Lessel im AKH Wien als Physiotherapeutin, wo sie sich neben der Krankenbetreuung auch in der Geburtsvorbereitung und Schwangerschaftsgymnastik engagierte. Die erste Ausstellung der Künstlerin fand 1999 ebenso im AKH statt. Die zwischenmenschlichen Kontakte, welche lange Zeit fester Bestandteil ihres Arbeitsumfeldes waren, lassen sich anteilsweise in Jagoda Lessels Gemälden in Form von angedeuteten Figuren und versinnbildlichten Geschichten wiederfinden.
Die Kombination abstrakter und figurativer Motive und ihre malerische Verschmelzung miteinander öffnet die individuellen Arbeiten der Künstlerin für einen kollektiven Interpretationsspielraum, was den Betrachtern erlaubt ungezwungen ihre eigenen Sichtweisen und Inhalte darin wiederzuerkennen.
Vielseitige Inspirationsquellen
Die Motivwahl Jagoda Lessles ist
breit gefächert und ihre Inspirationen bezieht die Künstlerin aus
wechselnden Quellen, was sich in einer seriellen Arbeitsweise äußert.
Straßen und Städte, Pflanzen und Tiere, Menschenansammlungen und die
Darstellung von Zuständen und musikalischen Symphonien finden sich,
ähnlich wie bei Kandinsky, ebenbürtig nebeneinander gestellt in ihren
Gemälden.
Mal ruhiger, ein anderes Mal in durchkreuzten, expressiven Linien und
Farbfeldern präsentiert sich ihr Duktus, welcher jedoch immer dieselbe
Konstante aufweist: eine klare und kräftige Farbgebung.
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