Koi Karp

 

Ein Artikel von Katerina Teresidi

Kommunikation und die nonverbale Sprache der Kunst

Die aus Russland stammende Künstlerin, Texterin und Illustratorin Koi Karp bedient sich in ihren Arbeiten auf Papier eines figurativen, zartlinigen und detaillierten Stils, welcher manchmal einen Hauch des Makaberen durchscheinen lässt. Dabei ist die junge Künstlerin stets bestrebt, ihre Technik weiter zu verfeinern und zu verbessern, greift in die Multimedialität und erschließt sich neue Plattformen wie Spielwiesen für ihre Kunstsprache.
Wenn mit den Worten Wittgensteins gesprochen „die Grenzen meiner Sprache die Grenzen meiner Welt sind“, so ist Koi Karp bestrebt durch eine nonverbale künstlerische Kommunikationsebene diese Grenzen erheblich zu erweitern:

„Kunst ist für mich die ehrlichste Art der Kommunikation. Ich verstehe, denke und fühle oft mehr, als ich in Worten allein ausdrücken kann und bin sehr dankbar für die visuelle Erweiterung der Sprache durch das malerische Medium. Wenn Menschen dann vor einem meiner Bilder stehenbleiben und mit mir darüber reden möchten, weiß ich, dass etwas von mir sich auch in ihnen spiegelt - solche Situationen führen oft zu großartigen und tiefsinnigen Gesprächen.“

Koi Karp ist bestrebt, mehr Zeit für die vertiefende Auseinandersetzung mit der visuellen Darstellung zu finden, Bücher und Postkarten zu illustrieren, zu Siebdruck zu greifen und internationale Ausstellungen zu realisieren. Dabei spürt sie, wie die Beschäftigung mit Kunst zugleich positive psychologische Reifungsprozesse in Gang setzt:
„Wenn ich zeichne, bin ich ganz im Flow. Die vielen feinen Linien zu zeichnen, hat etwas unglaublich Beruhigendes. Und zugleich gibt es bei fast jedem Bild immer diesen Moment, in welchem ich denke `das wars, ich habs versaut!` Diese Art des mentalen meltdowns als Reifungsprozess zu verstehen und akzeptieren zu lernen tut mir gut und ist sehr wichtig für mich. Es ist eine Art mentales Training.“

Da Koi Karp die Sprache als einen untrennbaren Baustein ihres künstlerischen Schaffens begreift, lautet die Botschaft der Künstlerin:
„Bitte hört nie auf, miteinander zu sprechen, einander verstehen zu wollen, Worte nicht leichtfertig zu nehmen – sie formen uns und wir formen die Welt.“

https://www.koikarp.art/






 

Kommentare