Ein Artikel von Katerina Teresidi
Der fliegende Mensch im düsteren Zwischenreich der Seele
Aus
ihrer eigenen Biografie, Ö1, Literatur und Theater schöpft Ulli
Klepalski ihre Welten, die sie mithilfe von Collagen aus Zeitungspapier
zu zeitgenössischen Kommentaren, mithilfe von Drucken und Malerei zu
Text- und Traumbildern konstruiert.
Mythologische Figuren verirren sich hier und da in ihren Gemälden und
streben danach, ihre Geschichte zu erzählen, Scharen von
Katzencharakteren in ihren Häuschen und außerhalb werden in diversen
Techniken visualisiert und in Objekte verwandelt, zerstückelte
Detailstudien des weiblichen Körpers erzählen von unterschiedlichen
biologischen Konstitutionen und der Entfremdung zum eigenen Körper. Mit
ihnen wird das Thema der Mutterschaft aufgegriffen und die
klaustrophobische Beziehung der Künstlerin zur eigenen Mutter
aufgearbeitet, die von Missverständnissen, missglückter Kommunikation
und Abhängigkeiten erzählt. Besonders deutlich vergegenwärtigt sich die
Verschränkung des biografischen mit dem künstlerischen Werk mithilfe der
Aufarbeitung eines Kochbuches aus mütterlicher Küche, welches einen
sprachlichen Spagat zwischen Gewalt und Familie zu schlagen scheint.
Schreibend, reisend und suchend bewegt sich die Künstlerin seit 1986
autodidaktisch konsequent malend im Kultursektor Wiens und im Ausland,
wo sie an Lesungen, Ausstellungen und Performances teilnimmt. Literatur
nimmt einen großen Teil des künstlerischen Œuvres von Ulli Klepalski ein
- was sich literarisch nicht ausdrücken lässt, wird gemalt und
umgekehrt. So belegte sie den zweiten Platz des Literaturpreises „Fit
For Life“. Ulli Klepalski ist Mitglied der Holzschneidervereinigung
XYLON und von Bildrecht.
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