Rolf Laven

 

Ein Artikel von Katerina Teresidi

Ideale Zwecklosigkeit und das Überwinden von Orientierung

Ein umgebauter Einkaufswagen, das Korbgitter beton-ummantelt, mit Sand gefüllt, dazu ein Handstück Stein und eine Harke - zu einem mobilen Zen-Garten umfunktioniert; Bilder, die nichts anderes zeigen, als sich selbst - Farben, die in einzelnen Bahnen über die Leinwand rinnen und manchmal dabei behindert werden.
Rolf Laven investiert sich in interaktive und raumgreifende Installationen, konzentriert sich auf den Raum und seine Durchdringung. Dabei spielt er mit Orientierungswerten - oben und unten werden obsolet, eine suggerierte Bewegung statischer Objekte wird induziert. Fundstücke, wie schwere Ölrohre werden zerlegt und arrangiert zu neuartigen Gebilden - was nicht passt wird im Laufe des Prozesses in den Händen des Künstlers eben passend gemacht.
Der deutsche Bildhauer, Grafiker und informelle Maler ist Schüler Pistolettos und Gironcolis, Hochschulprofessor an der Pädagogischen Hochschule Wien, zudem lehrend an der Akademie der bildenden Künste und der Universität für angewandte Kunst. Er geht den Weg des Künstlers auf der Suche nach der idealen Form, Zufälle nutzend, orientiert er sich am chinesischen Dao - dem rechten Weg. Auf den ersten Blick präsentiert sich sein Œuvre in einer Beliebigkeit von Form und Material - eine Vielfalt, die Rolf Laven zusammenhält, denn im Mittelpunkt steht für ihn der interaktiv-kommunikative Zugang: Kunst kommt seiner Ansicht nach nicht von Können, sondern von Künstlerinnen und Künstlern. Die Kontinuität seiner Arbeiten setzt sich in einer kongruenten Zwecklosigkeit fort, welcher die Unerreichbarkeit des Zieles - das Auffinden der idealen Form - immanent ist, wobei er sich mit physischen Körpern an psychischen Zuständen abarbeitet. Der von ihm angestrebte Zustand ist nicht erreichbar, jedoch erstrebenswert und der Verfolgung dieses Ziels hat sich der Künstler verschrieben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Laven

www.rolflaven.com

 






 

Kommentare